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Mental Health für die Katze: Stressreduktion im Alltag

  • drazogall
  • vor 6 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
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Katzen sind - ähnlich wie wir Menschen - Gewohnheitstiere, die ihre täglichen Rituale und Ruhephasen sehr zu schätzen wissen.

Leider kommt es im Zusammenleben mit ihren zweibeinigen Begleitern aber immer wieder zu stressigen Situationen, die die geschätzte Routine stören und für Unmut sorgen können.


In Folge dessen erleben wir ängstliches oder abwehrendes Verhalten, was den Stress auf beiden Seiten aber nur noch verstärkt. Es beginnt ein Teufelskreis, der nicht selten in Vertrauensverlust seitens der Katze oder sogar Biss- und Kratzverletzungen endet.


Wie Sie solchen Situationen in Zukunft gezielt vorbeugen, die Zufriedenheit Ihrer Katze fördern und somit zur Gesunderhaltung beitragen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.



Stress erkennen

Zuallererst sollten Sie Ihr Kätzchen gut beobachten, um ein Gefühl für Ihren Gemütszustand zu erhalten.

Seien Sie unbedingt sensibel für diese Verhaltensweisen Ihrer Katze:

  • verändertes Verhalten, z.B. verstecken, weglaufen

  • Mimik, z.B. eng an den Körper angelegte Ohren, erweiterte Pupillen

  • angespannte Körperhaltung oder aufgestelltes Fell

  • Abwehrverhalten

  • Klagelaute



Erste Hilfe in stressigen Situationen

Befindet sich die Katze in einem solchen Zustand, ist es ratsam, die Situation abzubrechen, um ihr nicht noch mehr Stress zuzufügen.

Geben Sie Ihr stattdessen die Möglichkeit, sich zurückzuziehen - bestenfalls in einen ruhigen und abgedunkelten Raum mit ihren Lieblingsgegenständen, wie z.B. Liegeplätzen, Kuscheltieren, Decken etc.

Wenn Ihre Katze sehr menschenbezogen ist, setzten Sie sich nach ein paar Minuten ruhig in den selben Raum (nicht zu nah bei ihr) und sprechen Sie sie leise an.

Achten Sie darauf, eine gestresse Katze nicht anzufassen! Das ist zwar gut gemeint, kann die Katze aber zusätzlich verängstigen und zu Verletzungen durch Abwehr- oder Fluchtverhalten führen.

Warten Sie stattdessen darauf, dass sich das Kätzchen von selbst wieder annähert.

Bieten Sie ihr gerne ein "Schleckerlie" an - durch das Lecken werden beruhigende Botenstoffe im Katzengehirn freigesetzt und zusätzlich dazu schmeckt es auch noch besonders gut!

Für nicht so futterbegeisterte Katzen empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme über kleine Spiele, wie z.B. mit Katzenangeln.

Idealerweise haben Sie beides griffbereit und testen, welche Möglichkeit Ihre Katze bevorzugt.



Stressauslösende Faktoren

Zu einer solchen Situation kommt es meist durch unbedachtes Handeln. Oft denken wir gar nicht daran, was bei unserem Liebling zu Stress führen könnte.

Vor allem Sylvester, Umzüge, Lärm, Besuch, Urlaub, Autofahrten und die Vorstellung beim Tierarzt sind unterschätzte Stressfaktoren für unsere Stubentiger.

Ebenfalls für Stress kann aber auch ein neu eingezogenes Familienmitglied, wie z.B. eine Partnerkatze, sorgen.

Tips zur Vergesellschaftung von Katzen erhalten Sie bei Katzenverhaltensexpertin Frau Sabine Schroll.



Langfristig Stress minimieren

Um Stress zu vermeiden, ist vorrausschauendes Handeln besonders wichtig.

Überlegen Sie sich mindestens vier Wochen vor dem anstehenden Ereignis, welche Vorbereitungen getroffen werden müssen. Denn wie bei den meisten Veränderungen nimmt Übung und Kontinuität die Angst.



Unsere Tipps für die Vorbereitung der drei häufigsten Stressituationen:

Vorbereitung Tierarztbesuch:

Um in einer stressigen Situation die Nerven zu behalten, sollten Sie im Vorfeld ein Transportbox-Training und ggf. ein medical training absolviert haben.

Zusätzlich dazu kann eine Futtermittelanpassung oder eine Medikation sinnvoll sein, gerne beraten wir Sie dazu ausführlich in der Praxis.


Vorbereitung Umgebungswechsel:

Auch hier ist ein Transportbox-Training insbesondere der regelmäßige Ausflug in fremde Umgebungen und das Trainieren von Transportmitteln eine wichtige Grundvoraussetzung für einen entspannten Umzug.

Wählen Sie zudem vorab die Route aus und beladen Sie das Auto. Bestenfalls sollte das Kätzchen zuletzt ein- und als erstes wieder ausgeladen werden, um unnötig lange Wartezeiten in der Transportbox zu vermeiden.

Nutzen Sie gerne unterstützende Transportssprays für den Katzenkäfig oder darin befindliche Kuscheldecken. Beruhigende Hormonsprays erhalten Sie in unserer Praxis.

Decken Sie zudem den Katzenkorb mit einer Decke blickdicht ab.

Bei längeren Autofahrten sollten Sie Zwischenstops einplanen und Ihrer Katze die Möglichkeit geben, etwas Wasser zu trinken und die Toilette zu nutzen.


Vorbereitung Sylvester:

In stressigen Momenten wie diesem kann entspannende Musik - es gibt sogar Katzenmusik! - unterstützen, damit die Geräusche von draußen nicht ganz so plötzlich und laut erscheinen.

Um die grellen Lichtblitze zu dämpfen, können Sie ein farbliches Licht, wie z.B. einen Sternenhimmel-Projektor, installieren.

Während des Feuerwerks sollten Katzen niemals draußen sein oder verängstigt alleine gelassen werden, eine ruhige Begleitperson oder -katze kann hier unterstützen.


Sollten Ihnen Stress-Anzeichen Ihrer Katze aufgefallen sein oder ein stressiges Ereignis bevorstehen, beraten wir Sie gerne ausführlich zu individuellen Vorbereitungen. Buchen Sie sich dazu einfach einen Beratungstermin über die App PetsXL.


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Kontaktieren Sie uns gern.

Tierarztpraxis Dr. Anja Zogall

Mecklenburgstraße 115

19053 Schwerin

Telefon: 0385 55 71 842

E-Mail: drazogall(at)arcor.de

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