RHD und Myxomatose - weshalb Kaninchen-Impfungen so wichtig sind
- drazogall
- 4. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Für Hunde- und Katzenbesitzer ist es eine Selbstverständlichkeit Ihre Tiere jährlich für eine Gesundheitskontrolle und Impfung zum Tierarzt zu bringen.
Aber wussten Sie schon, dass auch Kaninchen jährlich durchgecheckt und gegen Infektionskrankheiten geschützt werden sollten?
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige über die Infektionskrankheiten Myxomatose und Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD).
Myxomatose:
Myxomatose ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, bei der sich Kaninchen über Insektenstiche, kontaminierte Kleidung / Futter / Streu / Gegenstände oder direktem Kontakt mit anderen erkrankten Kaninchen infizieren.
Hinweise auf eine Infektion sind Pusteln, plötzliche Schwellungen oder auch Probleme mit der Atmung.
Unbehandelt verläuft die Krankheit für die meisten Kaninchen tödlich.
Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD):
RHD ist ebenfalls eine hochgradig infektiöse Viruserkrankung, die starke (innere) Blutungen und plötzliche Todesfälle verursacht.
Übertragen wird das Virus durch direkten Kontakt zwischen zwei Tieren, über kontaminiertes Futter, Streu, Kleidung! oder Insektenstiche.
Unterschieden wird die Erkrankung je nach Erregerart in die Form RHD-1, welches Fieber und Abgeschlagenheit verursacht und RHD-2, gekennzeichnet durch Appettitlosigkeit, erhöhte Temperatur und Durchfall. Beide Erkrankungen haben mitunter schwere Verläufe und enden für ungeimpfte Tiere in der Regel mit dem Tod.
Eine Heilung von Myxomatose und RHD ist nicht möglich, es können lediglich die Symptome gelindert werden, daher ist eine multimodale Vorsorge sehr wichtig.
Prävention:
Schützen Sie Ihr Tier, in dem Sie grundlegende Hygienestandards beachten:
waschen Sie sich die Hände, bevor Sie Kontakt mit Ihren Kaninchen aufnehmen
sollten Sie Kontakt zu einem fremden Kaninchenbestand gehabt haben, wechseln Sie Ihre Kleidung inklusive der Schuhe, bevor Sie wieder zu Ihren Kaninchen gehen
nutzen Sie für jedes Tier eigene Pflegemittel, wie z.B. Bürsten, die dann auch bei dem Tier verbleiben und nicht für andere Tiere genutzt werden
nutzen Sie für jeden Kaninchenbestand eigene Verbrauchsmaterialien und Arbeitsgeräte, wie zum Beispiel Schaufeln, Streu und Futter, welche dann im jeweiligen Bestand verbleiben
nutzen Sie, wenn möglich, keine gebrauchten Gegenstände aus anderen Kaninchenhaltungen - auch Aufbrauchen von Restbeständen wie Heu und Streu aus anderen Beständen kann eine Infektionsgefahr bergen
bevor Sie ein neues Tier in die Gruppe integrieren, halten Sie es in Quarantäne und vergewissern Sie sich, dass es gesund ist. Bei Unklarheiten wenden Sie sich an Ihren Haustierarzt, dieser kann mittels Blutentnahme oder Abstrich auf das Vorhandensein von Viruserkrankungen testen
Zudem sollten Sie einige bauliche Maßnahmen treffen:
errichten Sie Ihr Kaninchengehe niemals auf einer Fläche, auf der zuvor erkrankte Kaninchen gelebt haben - die Viren sind äußert widerstandsfähig und halten sich lange in der Umwelt, auch bei Frost und extremer Hitze
bringen Sie einen Insektenschutz an, der auch Mücken fernhält
Individuelle Schutzmaßnahmen:
impfen Sie Ihre Kaninchen gegen Myxomatose und RHD
In unserer Praxis verwenden wir einen Kombi-Impfstoff, der sowohl vor schweren Infektionen mit dem RHD-1, dem RHD-2 als auch dem Myxomatose-Erreger schützt.
Sollten Sie Symptome festgestellt haben oder weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne.
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