"Katzenklo, Katzenklo-ja das macht die Katze froh"
- drazogall
- 16. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Zitat aus dem Lied von Helge Schneider ‧ 1993

Immer häufiger begegnen uns in der Praxis suboptimale Katzentoiletten-Situationen.
Langfristig kann das nicht nur für unsere Stubentiger sondern auch für den dazugehörigen Menschen eine echte Belastung werden.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Optimierung von Katzentoiletten und was Sie dabei unbedingt beachten sollten.
Anzahl
Pro Katze sollten in einem Haushalt idealerweise zwei Katzentoiletten vorhanden sein. Das heißt: 1 Katze = 2 Toiletten, 2 Katzen = 4 Katzentoiletten, 3 Katzen = 6 Toiletten usw.
Das liegt daran, dass Katzen ihre Toiletten gerne getrennt benutzen - eine Katzentoilette für Urin und eine Katzentoilette für Kot.
Zudem möchten sich die meisten Katzen ihre Toiletten nicht mit einer Partnerkatze teilen - folglich benötigt jedes Tier seine eigenen zwei Toiletten.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Toiletten nicht unmittelbar nebeneinander stehen, da die Katze diese sonst nur als eine große Toilette wahrnimmt.
Bestenfalls positionieren Sie die Toiletten in unterschiedlichen Räumen.
Größe
Die meisten handelsüblichen Toiletten sind für die Bedürfnisse unserer Stubentiger deutlich zu klein.
Ausgewachsene Katzen haben nicht ausreichend Platz darin, um sich zu drehen und zu scharren.
Wir empfehlen Katzentoiletten mit einer Größe von min. 50 cm auf 70 cm.
Art
Die Katzentoilette sollte auf jeden Fall nach oben hin offen und durchsichtig sein oder einen niedrigen Rand haben, damit sich die Katze ausgiebig strecken und ihr Umfeld gut beobachten kann und keine Sorge haben muss, dass ihr ein Artgenosse auflauert.
Das ist nämlich bei den geschlossenen Toiletten (mit Deckel) keine Seltenheit. Oft sitzt der Spielkamerad schon oben auf der Box und wartet nur, bis das Kätzchen herauskommt, um es (spielerisch) anzugreifen. Das kann auf Dauer ganz schön belastend sein und Unwohlsein bei zukünftigen Toilettengängen auslösen.
Der Einstieg sollte nicht so hoch sein, dass das Kätzchen hineinspringen muss. Zudem sollte auf Schwing-Türen am Eingang verzichtet werden.
Aber keine Sorge, all diese Anforderungen müssen nicht unbedingt teuer sein.
Eine katzenfreundliche Toilette ist aus einer durchsichtigen Aufbewahrungsbox (ohne Deckel!) ganz einfach und kostengünstig selbst gebaut! Unsere Inspiration nehmen wir dabei von der Website der Katzenverhaltens-Beraterin Sakura Sattler.
Zu den zahlreichen Vorteilen dieser selbstgebauten Variante zählt unter anderem, dass Sie die Höhe des Einstieges selbst festlegen und so ggf. in Kombination mit einer Auffangmatte vor der Katzentoilette das Verteilen des Einstreus in die Wohnung minimieren können.
Standort
Katzen bevorzugen einen ruhigen Ort, störende Faktoren können dabei Fenster (vorbeifliegende Vögel, laute Geräusche, vorbeigehende Katzen usw.) und Türen (plötzliche Bewegungen) sein.
Orte, an denen viel Durchgang herrscht, wie zum Beispiel der Flur, sind zu vermeiden.
Katzen sollten immer freien Zugang zu ihren Toiletten haben, Räume, in denen die Türen zeitweise geschlossen sind, wie z.B. das Badezimmer oder extra geöffnet werden müssen sind daher nicht anzuraten.
Katzentoiletten sollten auch immer ausreichend Abstand zu Futter- und Wasserschalen haben.
Orte, an denen gelegentlich Lärm auftritt, wie z.B. dicht am Hausflur, Küche oder Badezimmer (wegen der dahinterliegenden Wasserleitungen) sind ebenfalls nicht ratsam.
Wählen Sie den Ort also mit Bedacht: ruhig und ohne Ablenkungen.
Reinigung
Stellen Sie sich vor, Sie gehen auf Toilette und die Spülung funktioniert nicht:
in etwa so ist es für unsere Katzen. Daher ist es wichtig, die Verschmutzungen in der Katzentoilette so schnell wie möglich zu entfernen - bestenfalls nach jeder Benutzung aber zumindest zwei Mal am Tag, damit sich unsere Kätzchen wohl fühlen und die Toilette auch weiterhin gerne benutzen.
Auch Sie würden nach dem zweiten oder dritten Besuch derselben Toilette ohne Spülung vermutlich einen anderen Ort aufsuchen, der Ihnen ebenso geeignet und hygienischer erscheint, bevor Sie noch ein viertes Mal auf die verschmutzte Toilette gehen. Leider ist dieser Ausweichort für unsere Kätzchen meist das Bett oder das Sofa - denn zum Ärger der Tierbesitzer scheint das ein gut geeignete Alternative zu sein - auch dort kann man gut graben und hat einen weichen, sauberen Untergrund.
Beugen Sie daher ungewollten Orten vor und reinigen Sie die Katzentoilette regelmäßig.
Zudem nimmt auch das nicht verschmutzte Streu schnell einen unangenehmen Geruch an und sollte daher mindestens wöchentlich komplett gewechselt werden.
Streuen Sie lieber einmal pro Woche komplett neu ein und verwenden Sie weniger Streu (ca. 10 cm hoch), als nur ab und an das Streu zu wechseln, dafür aber gleich 20cm dick einzustreuen oder einfach nur frisches Streu auf das alte Streu zu schütten.
Streu
Unserer Erfahrung nach empfinden die meisten Katzen geruchloses Streu am angenehmsten. Es sollte zudem klumpend sein, um alle Verschmutzungen restlos entfernen zu können. Sensible Katzen bevorzugen feines Streu, da grobe Streu an ihren Füßen pieckst. Andere Katzen mögen gerne mineralische Streu. Wenn Sie unsicher sind, was am besten zu Ihrem Samtpfötchen passt, bieten Sie ihr eine Auswahl an Streu und entscheiden Sie dann, welches bevorzugt genutzt wird.
Wichtig ist, dass das Katzenstreu staubarm gewählt werden sollte, um die Atemwege unserer Tiere zu schonen.
Gründe für die Katzentoiletten-Optimierung
Nun stellen Sie sich bestimmt die Frage: warum das alles?
Wie eingangs erwähnt, können mit dem richtigen Know-How Erkrankungen wie Blasenentzündungen (Cystitis) und Verstopfungen (Obstipation) aber auch unerwünschtes Verhalten wie Unsauberkeit und Harnmarkieren vorgebeut werden.
Natürlich verbessert sich auch die Zufriedenheit und das Wohlbefinden Ihres Lieblings mit der richtigen Katzentoilette (vor allem in Mehrkatzenhaushalten).
Und auch wenn bei Ihrer Katze bisher keine dieser Auffälligkeiten aufgetreten ist, sollten Sie die Optimierung Toiletten erwägen. Denn mit einer suboptimalen Toilettensituation ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis sich unerwünschtes Verhalten oder krankhafte Veränderungen einstellen.
Mit zunehmendem Alter oder schlechterem Allgemeinbefinden (z.B. bei Krankheit, Schmerzen oder ähnlichem) kann die bisher von uns als unproblematisch empfundene (von Katzensicht aus aber nur geduldete) Katzentoilettensituation plötzlich umschlagen und für alle Beteiligten zur Belastung werden.
Sollten Sie noch weitere Fragen oder Unsicherheiten haben, sprechen Sie uns gerne an.





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